Nachdem ich mit Lutz Geisslers „Brotbackbuch Nr. 1“ – das ich übrigens jedem Anfänger und schon-etwas- fortgeschrittenen-aber-leicht-Verzweifelten wärmstens empfehlen möchte – viel Spaß und sehr gute Ergebnisse erzielt habe, stand mir der Sinn nach etwas Abwechslung. Der Larousse hat mir schon in der Aufmachung gut gefallen und die Rezepte erscheinen auf den ersten Blick „machbar“. Wie aber schon in anderen Rezensionen angemerkt, ist der Teig zumindest bei den französischen Broten praktisch immer der selbe. Das ist etwas schade, bietet aber Raum für eigene Experimente. Dazu später mehr.
Überhaupt ist das Buch eher für geübte Hobbybäcker geeignet. Wer den Ansatz und die Geheimnisse von Sauerteig und Anstellgut erfahren will, wird von Eric Kayser doch recht spartanisch abgefrühstückt. Zwar werden auch unterschiedliche Vorteige wie Poolish, Autolyse-Teig etc. erklärt; in den Rezepten kommt dann aber doch nur der „flüssige Sauerteig“ vor, dessen Ansatz von null her erklärt wird. Das ist etwas schade. Ich habe bisher einfach die entsprechende Menge aus meinem Anstellgut genommen bzw. frisch angesetzt.
Das Kneten und Formen des Brotteigs wird da schon ausführlicher und schön bebildert beschrieben. Trotzdem empfehle ich hier Lutz Geisslers umfangreiche Youstube-Sammlung, in der er die Knet- und Formvorgänge ganz genau vorführt. Und natürlich die besonderen Formen des Teigeinschneidens, das zu den ganz speziellen Broten führt, die man beonders aus Frankreich kennt. Für diese Tricks lohnt sich das Buch auf jeden Fall.