Katastrophen, Teil 2 oder: Nichts geht mehr.

Natür­lich gibt es auch ande­re Kata­stro­phen. Hier eine Aus­wahl:

K 3: Der Brot­teig ist zu weich und läuft aus­ein­an­der, als er aus dem Gär­korb auf den Brot­schie­ber gestürzt wird. Ich schub­se ihn trotz­dem auf den Back­stein, aber er läuft wei­ter wie ein über­rei­fer Camem­bert aus­ein­an­der und tropft über die Kan­te des Back­steins in den Back­ofen. Da kann man nichts machen außer lau­fen las­sen und wei­ter­ba­cken. Das wur­de dann ein etwas fla­che­res Brot mit unkon­ven­tio­nel­ler Aus­buch­tung, aber – ess­bar!

K 4: Das Brot sieht von außen ganz toll aus, ent­puppt sich aber beim Anschnei­den als Total­aus­fall. Da ist natür­lich nichts mehr zu machen außer ein paar Fotos zu schie­ßen, damit der Blog­le­ser je nach Nei­gung Trost fin­det oder sei­ner Scha­den­freu­de frei­en Lauf las­sen kann. Die Ent­täu­schung ist aber doch hart, muß ich zuge­ben. Der Stuten/​Toast auf den Fotos hier sah so klas­se aus, roch so gut, ich schmeck­te schon die ers­te Schnit­te mit Buko und Laven­del­ho­nig auf der Zun­ge – und dann sowas. Der Sonn­tag war echt im Eimer.

K 5 ist kei­ne Kata­stro­phe im eigent­li­chen Sin­ne, kommt aber immer mal wie­der zur Anwen­dung. Sie besteht dar­in, daß man ein belie­bi­ges Rezept auf 1,5‑fache Men­ge hoch­rech­net, die neu­en Men­gen­an­ga­ben beim Erstel­len der Vor­tei­ge auch sorg­sam beach­tet, beim Erstel­len des Haupt­tei­ges aber nur die ein­fa­che Men­ge an Mehl hin­zu­gibt. Damit ist der Flüs­sig­keits­an­teil zu hoch und man braucht sich eigent­lich nicht zu wun­dern, war­um der Teig nicht die nöti­ge Struk­tur bekommt, um ihn nach der Stock­ga­re eini­ger­ma­ßen sau­ber ins Gär­körb­chen zu bekom­men. Da hilft dann nur der Back­flip zu K1: Ab in den Kas­ten.

K 6: Den Teig für das lecke­re But­ter­milch­brot (mitt­ler­wei­le ein Stan­dard, des­sen Zuta­ten ich fast aus­wen­dig kann), schön zur Stock­ga­re in zwei Gär­körb­chen ver­frach­tet – und ver­ges­sen, den Back­ofen vor­zu­hei­zen! Nach einer Stun­de sind die bei­den Teig­lin­ge reif und der Scheck ist groß. Was tun? Wir sum­men What now, my love und packen die Teig­lin­ge in eine Kühl­box, flan­kiert von zwei gro­ße Kühl­ele­men­ten, um die wei­te­re Stock­ga­re stark zu ver­zö­gern, packen die Scha­motte­plat­te in den Ofen und hei­zen ihn wie gewohnt auf 250° vor. Nach 45 Minu­ten ist er samt Back­stein soweit auf­ge­heizt, daß die Teig­lin­ge ein­ge­schos­sen wer­den kön­nen. Sind dann doch noch rich­tig gut gewor­den, die Bro­te.

1 Kommentar zu „Katastrophen, Teil 2 oder: Nichts geht mehr.“

  1. Michael Fechner

    Hal­lo Herr Ben­ne­mann,
    mir war gar nicht bewußt, wel­che Brot-Fach­män­ner bei mir Kun­den sind.
    Ich wer­de Ihre Sei­te in Ruhe mit etwas fri­schem Brot und Wein lesen und genie­ßen.
    Schö­ne Oster­ta­ge und vie­len Dank für den Verweis/​Anregungen.
    Ihre Mehl­müh­le wer­de ich sehr ger­ne pro­bie­ren.

    Vie­le Grü­ße
    Micha­el Fech­ner

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